Eigentlich Ilha de São Sebastião heißend, hat sich ihr „Spitzname“ Schöne Insel zu Recht eingebürgert. Fast komplett von Atlantischem Regenwald bedeckt und damit immergrün, verfügt das ca. 25 km lange Eiland über unzählige kleinere und größere Buchten und dazu noch drei bis zu knapp 1400 m hohe Berge.
Doch bis ich sie überhaupt erblicken konnte, lag von São Paulo aus eine gut viereinhalbstündige Autofahrt (für 200 km Strecke!) über zuletzt kurvig-bergige Küstenstraßen vor mir. Dann nur noch die Auffahrt zur Fähre finden und schon beginnt die Überfahrt… 🙂
Und wo kommt man dann unter als guter Deutscher?!? Natürlich in der Pousada do Alemão! 😉
Allerdings war ich da der einzige „Alemão“, denn nicht nur die Insel, sondern auch der Besitzer der Pousada hat einen Spitznamen. Mit seinen blauen Augen und hellen Haaren sieht er nämlich aus wie ein Deutscher.
Wie ihr seht, kann man sich hier echt wohlfühlen. 🙂
Und auch nachts lässt die Pousada sich blicken…
Jeweils etwa zehn Fußminuten entfernt liegen zwei schöne Strände, die Praia do Curral in südlicher…
…und die Praia Grande in nördlicher Richtung…
Nach zwei schönen Strandtagen war es am dritten Tag bedeckt, sodass ich mich zu einer Wanderung in Richtung Praia Bonete aufmachte.
Natürlich suchte ich mir zum Anfang gleich mal einen der schwierigsten Wege aus. (Man beachte die wundervolle Übersetzung von „alto“ :))
Die erste Etappe war erreicht, der Laje-Wasserfall!
Doch nicht so harmlos, wie er zunächst aussah…
Nach einem ausgiebigen und sehr erfrischenden Bad und einem Ausrutscher – trotz aller Vorsicht (da engelchen ja unbedingt eine noch bessere Badestelle ausfindig machen musste und nur mit Badehose bekleidet herumkletterte… – der eigentliche Wasserfall war nämlich nur zu hören, nicht aber zu sehen), bei dem ich mir den Arm an einer tropischen Pflanze aufschürfte, setzte ich meine Wanderung fort. Der Weg wurde jedoch zunehmend schwieriger, und da ich allein unterwegs war und schon einen „Schuss vor’n Bug“ bekommen hatte (wie mein lieber Freund und Skipper Volker sagen würde, dessen gemeinsame Segeltouren ich vermissen werde…), kehrte ich lieber wieder um. Das war auch gut so, denn wenig später setzte Nieselregen ein. Doch auch bei Regen hat der Regen-Wald seine Reize, wie man sieht.
Der Regen wurde stärker, meine Schritte schneller, und so kam ich schließlich völlig durchnässt, aber mit einem breiten Grinsen über meine mal wieder verrückt-gelungene Aktion wieder am Ausgangspunkt an.
Die Folgetage waren weniger spektakulär, da das schlechte Wetter zunächst anhielt und ich viel zu viel Gelegenheit zum Portugiesisch-Lernen hatte… Als nach einer relativ schnell auskurierten Magenverstimmung sich auch noch eine Mittelohrentzündung ankündigte und sich zudem die Pousada am Sonntag empfindlich leerte, beschloss ich, dass es nun genug sei mit dieser Etappe.
Und ich verspürte etwas Heimweh. Nein, nicht nach Deutschland. Verrückterweise vermisste ich dich… São Paulo.
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